Letzten Sonntag hätte ich feiern sollen: 100 Tage Norwegen!
Leider musste ich die Feierei wegen meinem letzten Projektbericht für Augsburg vertagen. Den habe ich schließlich am Dienstag abgegeben und nun bin ich frei! (Zumindest was die Aufgaben für die liebe Uni Augsburg betrifft…)
Für die Hochschule hier in Volda werde ich noch einen Kurzfilm drehen, ein Portfolio mit etwa 20 Fotos erstellen, einen Reflexionsbericht schreiben und zwei mündliche Prüfungen genießen. Das sind sehr anspruchsvolle, aber spannende Projekte, über die ich euch (hoffentlich bald) noch mehr berichten werde. Zumindest kann ich mich jetzt endlich ganz auf meinen Aufenthalt hier konzentrieren und das macht mich glücklich!
Morgen sind drei andere Erasmus-Studenten und ich auf einen Bauernhof zu einer norwegischen Familie eingeladen. Dort wird es für uns eine kleine Wanderung und dann ein traditionelles Oster-Essen geben. Dieses Jahr wird Ostern für mich also ziemlich anders ablaufen, aber ich bin sehr gespannt, was sich so ergeben wird.
Es ist ja fast schon etwas peinlich: Es ist Mitte April und der heutige Blogpost beschäftigt sich mit meinem Besuch in Ålesund… im Januar (beachte: daher der Titel dieses Posts!). Zusammen mit allen Erasmus-Studenten und unseren International Officers ging es nach Ålesund, um unsen Aufenthalt in Norwegen bei der Polizei zu melden.
Alle Studenten in einen Bus gepackt ging es los in den Sonneaufgang Richtung Norden.
Bei der 20 Minuten langen Fährfahrt wurde die Aussicht dann so richtig kitschig schön.
Nach der seeehr zeitintensiven Anmeldung bei der Polizei brachte uns der Bus schließlich auf den 189m hohen Haus“berg“ Aksla zum Aussichtspunkt Fjellstua. Oben pfiff ein eisig kalter Wind, aber der Blick war fantastisch.
Das Stadtzentrum haben wir leider nicht angesehen, aber ich hoffe, dass ich das noch nachholen kann. Der Bus nach Ålesund kostet etwa 12 Euro, ist also nicht einmal so teuer, wenn man Münchener Nahverkehrspreise gewohnt ist…
Wir verließen die Stadt in westliche Richtung, um den etwas außerhalb gelegenen „Atlanterhavsparken“ (Atlantikpark) zu besuchen. Dabei handelt es ich um eine Art kleines Sea Life, schlicht, aber stylisch, ausschließlich mit Salzwasser-Aquarien. Das größte fasst vier Millionen Liter Salzwasser und zeigt sämtliche Fische, die typischerweise an der norwegischen Küste vorkommen. Der schwerste Fisch im Becken wiegt übrigens 70 Kilo… Als ich den Raum mit dem großen Aquarium betrat, fühlte sich das sehr surreal an: Das hell erleuchtete Becken erinnerte mich einfach wahnsinnig an diesen animierten Windows-Aquarium-Hintergrund. Es hätte genauso gut ein riesiger Bildschirm sein können!
Wir kamen pünktlich zur „Dykkershow“ (Tauchershow). Bei dieser füttert ein Taucher im großen Becken die Fische aus der Hand… und verteilt anschließend Streicheleinheiten.
Der Taucher sieht auch das Publikum draußen und man kann nach der Fütterung Fotos mit ihm (und den Fischen) machen.
Neben diesem Riesenbecken gibt es auch viele kleinere mit (teilweise) hübscheren Bewohnern zu bestaunen.
Fühlt sich irgendjemand an „Findet Nemo“ erinnert?! Es gab dort im Aquarium tatsächlich auch ein paar „ausgestopfte“ Tiefseefische. Genau die Art, die Dori und Marlin mit einem Licht „an der Angel“ anlockt („Ich sehe ein Licht“ – „Ein Licht?“ – „Ja, da hinten. Hey, Gewissen, bin ich tot?“). Also der sieht so gruselig aus, dem möchte ich auch nicht im Dunklen begegnen! Glücklicherweise gab es aber auch die hübsche schillernde Fischvariante.
Und was wirklich eine einmalige Gelegenheit war: eine Art Streichelzoo für Meeresbewohner. In einem sehr flachen Becken tummelten sich Seegurken, Krabben, Schwämme, Seesterne und sogar einen Hummer. UND man durfte sie alle in die Hand nehmen und genauer anschauen.
Wolltet ihr auch schon immer wissen, wie sich so ein Seestern anfühlt, wenn man ihn streichelt?
Schließlich hieß es ade sagen zu der Atlantikwelt und zurück in den Bus Richtung Volda. Diesmal bei Sonnenuntergang.
Auf der Fähre konnte ich dann noch einmal kitschige Fotos machen, aber schon bald zog es uns zurück in den Bus zu Wärme und einer Packung Kekse.
Demnächst gibt es hier mehr von:
- zwei wunderbaren Wanderungen mit tollem Besuch aus Deutschland,
- nächtlichen Foto-Experimenten mit ein bisschen Nordlichtern
- und meinen Kursen hier an der Hochschule.
FROHE OSTERN!
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